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Shimano Di2 Durace Ace und Di2 Ultegra 2022

Shimanos Dura Ace ist ein alter Bekannter im Profi Peloton. Jedoch ist mit der Einführung der elektrischen SRAM AXS Gruppe etwas still um die Japaner geworden. Die Di2 hat stets gut funktioniert, jedoch ist es etwas Still um die elektrische Schaltgruppe geworden. Dies gilt es zu ändern, mit der neuen Semi-Wireless Shimano Di2 Dura Ace und Di2 Ultegra.

Shimano Dura Ace R9200 & Ultegra R8100 

Entwickelt für all diejenigen, die niemals Kompromisse eingehen, vollzieht die neue Premium-Gruppe von SHIMANO, die R9200-Serie, den Schritt auf 12-fach und setzt ausschließlich auf die fortschrittliche elektronische Schalttechnologie Di2. Scheiben- oder Felgenbremsversionen bieten ein breites Einsatzspektrum, Schaltwerk und Umwerfer schalten schneller als je zuvor und die größere Kurbelabstufung mit 54-40 Zähnen sowie die Kassetten mit bis zu 11-34 Zähne sorgen für größtmögliche Vielseitigkeit. Zur Verfügung steht auch eine neue Powermeter Kurbel, die SERVO WAVE Bremstechnologie hält erstmals im Rennradsegment Einzug und mit einem breiten Line-Up an Tubeless- und Schlauchreifen-Laufrädern findet jeder Fahrertyp sein optimales Setup. (Shimano Paul Lange 2021)


Extrem selbstbestbewusst mit einigen sehr ansprechenden Marketing Floskeln stellt Shimano die neue Dura Ace R9200 und die kleine Schwester Ultegra R8100 vor. Wie von Shimano gewohnt bietet der japanische Hersteller seine neuste Kreation als Gruppe an.

  • Schaltsystem
  • Interface
  • Antriebsstrang
  • Bremsen
  • Laufräder

Die große Neuerung der R9200 sowohl als auch bei der R8100 ist die Einführung der neuen elektrichen Schaltung Di2. War Shimano zu Anbeginn der elektrischen Schaltung ein starker Treiber dieser "neuen Technologie", hat der große Konkurrent aus den USA - SRAM - mit der AXS etwas an Überhand gewonnen. Genau diesen verlorenen Boden erobert Shimano mit der neuen Dura Ace und Ultegra Di2 zurück. Jedoch dreht sich nicht alles exklusiv um die neue Semi-Wireless Schaltung von Shimano. Die Japaner haben ihre Dura Ace und Ultegra Gruppe komplett überarbeitet.
Selbstverständlich ist uns bewusst, dass die Frage, welche Gruppe und im Speziellen welches Schalt-/Bremssystem das Beste ist, eine abendfüllende Aufgabe darstellt. Deswegen lassen wir die Frage SRAM, Campagnolo oder Shimano gleich links liegen und stürzen uns auf die Neuerungen der Shimano Dura Ace R9200 und UltegraR8100. 

Shimano R9200 & R8100 Kassetten/Kettenblätter

Dem geschulten Shimano Auge fällt aber eines auf: Da ist jetzt eine Welle mehr auf der Kassette! Mit der Einführung der neuen Shimano Gruppen springen die Japaner auch auf den "12 Speed Band Wagon" auf. Dies hat jedoch nichts damit zu tun, dass 2 x 12 envougeist, sondern basiert laut Shimano auf den Ansprüchen der Profi Teams. Der Strassensport hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Pelotons werden immer schneller und vordern somit eine spezifische Gangabstimmung. Mit der 2 x 12 Antriebseinheit kann Shimano den Bedürfnissen ihrer Profis gerecht werden. Durch die engere Abstimmung sind Lücken in der Kassette geringer geworden. Dies wird vor allem erkennbar im "Sweet Spot". Also in dem Bereich, in dem man idealerweise am meisten fährt. Shimano bietet die Kassetten beider Gruppen in folgender Abstimmung an.

  • 11-28T
  • 11-30T
  • 11-34T

Bei den Varianten 11-28T und 11-30T wurde der Racing Sweet Spot spezifisch optimiert. Somit hat der 8. Gang 15T, der 7. Gang 16T und der 6. 17T. Dies ermöglicht einen fliesenden und homogenen Übergange in den Gangwechseln.
Weiter hat Shimano ordentlich im Mountainbike-Segment gewildert. Das aus der MTB Welt kommende HyperGlidePlus ermöglicht das Schalten unter Antriebskraft. Durch einen speziellen Anschliff der Kassette und der dazu passenden Kette ist eine unterbrechungsfreie Kraftübertragung möglich. Klingt zuerst nach mutigen Marketing-Claims?! Funktioniert jedoch erschreckend gut in der Praxis! Nachdem diese Technik schon seit der Einführung der neuen Shimano 12 x MTB Gruppe bekannt ist, hat sie die Bewährungsprobe schon durch. Schalten unter Last, ist problemlos möglich und garantiert einen ununterbrochenen Kraftschluss. Shimano spricht hier auch wieder vom eingeholtem Profi Feedback, dass in die Entwicklung der R9200 und R8100 eingeflossen ist. Selbiges gilt wohl auch für die 11-34T Kassette. Für Profi FahrerInnen wohl die erste Wahl bei extrem steilen Pässen profitieren Hobby SportlerInnen vor allem von der großen Spreizung. Für uns im Voralpenland und der Chiemsee-Region ist die 11-34T wohl die "Go-To" Variante. Knackige Anstiege wie z. B. die Sudelfeld-Pass-Straße lassen sich ebenso bezwingen wie die Chiemsee-Umrundung.

Die Kassette ist jedoch nur die halbe Miete. Komplett wird der Antrieb erst mit den passenden Kettenblättern. Wie auch die Kassette können FahrerInnen aus drei möglichen Kombinationen wählen und sich so ihre individuelle Abstimmung konfigurieren. 

  • 50-34T
  • 52-36T
  • 54-40T

Sind die 50-34 T und 52-36T schon vom Vorgänger bekannt, wurde die Dura Ace R9200 und UltegraR8100 mit einer "Sprint Abstimmung" erweitert. Laut Shimano hatten auch hier die Profiteams die Finger drin. Der Straßensport wird immer schneller und extremer. Um auch bei sehr schnellen Ankünften noch was auf der hohen Kante zu haben, bietet Shimano jetzt die 54-40T an. In Kombination mit einer 11-28T Kassette ist dann wohl auch Überschall möglich...

Möchte man jetzt jedoch auf die neue 2 x 12 Gruppe Umrüsten hat das oftmals Probleme gebracht. Mountainbiker erinnern sich sicherlich noch an die Einführung der 12 x MTB Gruppe. Um die zusätzliche Scheibe auf den Freilauf zu bekommen, musst der von 9 x, 10 x sowie 11 x gewohnte HG Freilauf weichen und wurde von MicroSpline ersetzt. Besonders im Anfang waren MicroSpline Freilaufkörper noch nicht von allen Herstellern erhältlich. Das brachte so manchen RadelerInn in die Bredouille...
Shimano geht mit den R9200 und R8100 Kassetten einen neuen und besonders kundenfreundlichen Weg. Alle vorhandenen Shimano HG Freiläufe - sowie Freiläufe, die dem HG Standard entsprechen - können für das Road 12 x Konzept von Shimano verwendet werden. Jedoch wird es einen speziellen Freilaufkörper geben, der grob in etwa MicroSpline ähnelt. Aber hier enden dann auch die Parallelen mit der Mountainbike Gruppe. Der neue 12 x Driver weißt mehrere Verzahnungen auf, um die 12 x Kassette besser aufnehmen zu können. Jedoch sind beide Systeme rückwärtig kompatibel. So passt z. B. eine 11 x Kassette auf einen 12 x Shimano Freilaufkörper und eine 12 x Kassette auf einen HG Freilauf. Die beste Performance liefert selbstverständlich das komplett geschlossene 12 x System. Wenn man jetzt z. B. schon teurer Carbon-Laufräder hat, die man möglicherweise auch noch zwischen den einzelnen Rädern mit Shimano Antrieb tauschen möchte, wird dies so einfach wie noch nie. 
Dafür gibt es auf jeden Fall einen Daumen nach oben von uns! Kompatibilität in alle Richtungen ist eine gute Sache. Somit hat man einen Standard weniger, den es z. B. bei einer Neuanschaffung zu beachten gibt. 

Shimano R9200 & R8100 Schaltung

Neue Kassetten, neue Kettenblätter und ein neuer rückwärtskompatibler Freilaufkörper. Soweit so gut aber wie wir das alles geschalten? Die neuste Generation der Shimano Di2 Technik wurde ordentlich überarbeitet. War der Vorgänger noch ein komplett kabelgebundenes System - Schaltwerk, Umwerfer, Akku und Brems-/Schalteinheit mit Kabeln verbunden - setzt die neuste Generation auf Wireless. Oder genauer gesagt Semi-Wireless. Die Kabel sind also noch nicht ganz verschwunden. Schaltwerk, Umwerfer und Akku sind weiterhin als eine Einheit miteinander verkabelt. Jedoch sind die Hoods (Bremse/Schaltung) komplett kabellos und kommunizieren über eine "On-Air" Schnittstelle mit der verkabelten Einheit. Dies hat den Vorteil, dass eine Integration der Hoods in Aero Cockpits oder On-Piece Lenker/Vorbau Kombinationen viel leichter möglich ist. Der von Shimano gewählte Weg kann Kontroversen aufwerfen. Warum wurde nicht komplett Wirelessgewählt? Weshalb nur die Hoods? Weshalb ist der Akku nicht am Schaltwerk? Wie man das jetzt finden soll, das ist jedem selbst überlassen! Shimano begründet die Semi-Wireless Lösung mit der Kombination aus dem Besten beider Welten. Die Variabilität der Wireless Technologie und die Zuverlässigkeit einer kabelgebundenen Verbindung.

  • Bis zu 1.000 Kilometer Laufzeit 
  • 58 % schneller Schaltgeschwindigkeit
  • 75 % weniger Stromverbrauch
  • Ladebuchse am Schaltwerk
  • Bis zu 100 g leichter

Von den Fakten wissen die Japaner zu überzeugen. 1.000 km Akkulaufzeit ist identisch mit den Angaben vom großen Konkurrenten aus  Amerika. Im Punkt Laufleistung sind beide Gruppen also ebenbürtig. 

Bei den Wireless Schalt/Bremshebeln sorgt eine CR1632 für die notwenidge Energie. Diese soll bei normalem Gebrauch 1.5 - 2 Jahre zuverlässig ihren Dienst leisten. Sollte sich der Energievorrat jedoch doch dem Ende neigen, lassen sich die CR1632 Knopfzellen schnell und einfach ohne großen Aufwand tauschen. 

  • Für Disc Brake optimiert
  • CR 1632 Knopfzelle
  • 15 - 2 Jahre Laufzeit
  • Cleane Integration
  • Überarbeite Ergonomie der Griffe
  • Climbe & Sprint Buttons 

Ein kleiner Wermutstropfen an den sehr gelungen Brems/Schaltgriff Einheit sind die Climbe und Sprint Schaltknöpfe. Diese benötigen nach wie vor Kabel. Natürlich sprechen diese zusätzlichen Schaltmöglichkeiten nur eine begrenzte Zielgruppe an. Jedoch wäre eine kabellose Integration der Buttons im Cockpit wünschenswert gewesen.

Wichtig ist anzumerken:
Die R9200 und R8100 gibt es exklusiv als elektrische Schaltgruppe. Eine mechanische Gruppe ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht erhältlich!

Shimano R9200 & R8100 Bremse

Scheibenbremsen hatten einen etwas holperigen Start in der Rennradwelt. Zuerst von der UCI erlaubt, dann wieder verboten und doch wieder erlaubt? Einige erinnern sich noch an Paris-Roubaix 2016. In einem Sturz hatte sich der Movistar Fahrer Fran Ventoso Schnittwunden zugezogen. Angeblich von den Scheiben seiner Scheibenbremsen. Wie und was 2016 wirklich passiert ist, das soll hier unbehandelt bleiben. Wie auch immer, die UCI hat Scheibenbremsen einige Zeit später wieder im Profi Peloton erlaubt. Seither ist sie kaum noch im Straßensport wegzudenken. Selbstverständlich ist uns bewusst, dass Felgenbremsen einen akzeptablen Job abliefern. Einige FahrerInnen schwören auf die kleinen Gummiklötze. Quantensprünge bei den Felgenbremsen sind nicht mehr zu erwarten. Dieser Type der Bremse ist einfach so gut wie er nur geht.
Was jedoch Bremsperformance, Verzögerung und Sicherheit angeht, ist die Scheibenbremse nicht zu übertreffen. Shimano ist auch hier derselben Meinung. Die R9200 und R8100 wird es selbstverständlich als Felgenbremse geben. Die gesamte Gruppe und die Ergonomie der Griffe wurden spezifisch auf Scheibenbremsen abgestimmt.


Jedoch haben Scheibenbremsen auch mit einigen Vorurteilen zu kämpfen. Dies ist primär den kleinen Problemen der Vorgänger geschuldet. Shimano hat diese erkannt und Lösungen gefunden. Der größte Kritikpunkt an Scheibenbremsen ist wohl "Brake Rub". Dieses von Rennradfahrern gehasste leichte Schleifen der Bremse ist nicht nur nervig, sondern kann auch ein echt Leistungskiller sein. Schließlich soll ja jedes Watt auf die Straße gehen und nicht von der Bremse gefressen werden. Auch hier hat sich Shimano im Mountainbike Segment umgesehen. Dort haben sich Scheibenbremsen schon seit gut 10 Jahren etabliert. Somit konnte die in diesem Bereich gesammelte Erfahrung gewinnbringen in den Straßenbereich übertragen werden.
Shimano wirkt dem Brake Rub mit einem erhöhten Freiraum zwischen den einzelnen Belägen entgegen. Shimano spricht von 10 % mehr Leerweg. So berühren die Bremsbeläge die Scheibe nicht, auch wenn der Bremssattel nicht perfekt zentriert wurde. Um den so geschaffenen Leerweg aber nicht direkt negativ am Bremsfinger zu spüren, wurde Servo Wave Technologie in den ST-R9270 und ST-R9170 Bremsgriff integriert. Vereinfacht gesagt ist Servo Wave ein ansteigendes Übersetzungsverhältnis, das eine bessere Modulation ermöglicht. Der Bremshebel nimmt am Anfang seiner Bewegung viel Leerweg auf, sodass die Beläge mit geringem Hebelweg an die Bremsscheibe geführt werden können. Nach Anliegen des Bremsbelags nimmt der Kraftübersetzungsfaktor rasch zu. Der größere Teil des Hebelweges steht damit noch zur Verfügung, um die Bremskraft zu erhöhen und gezielter zu dosieren.
Auch bei den Scheiben bedient man sich fleißig im Mountainbike Regal. Die SM-RT900 wird von einer RM-MT900 ersetzt. Und wie das Kürzel "MT" im Namen sagt, handelt es sich um eine Mountainbike Scheibe. Den meisten ist diese Scheibe wohl als Shimano XTR Ice Tech Scheibe bekannt. 
All diese Verbesserungen und Optimierungen finden sich in der R9200 und R8100 Gruppe wieder:

  • 10 % mehr Pad Clearance
  • 66 % verbessertes Wärme-Management
  • Servo Wave Technologie für eine bessere Modulation
  • Leichtere RM-MT900 Scheiben
  • Vereinfachtes Bremsen-Entlüften

Shimano R9200 & Shimano R8100 Kurbel

Der von einer Shimano 12 x Kette verbundene Antriebsstrang wird erst durch die Kurbelgarnitur komplettiert. Wie gewohnt stützen sich alle drei möglichen Kurbeln (FC-R9200-P, FC-R9200 und FC-R8100) auf HOLLOWTECH II Achsen und Tretlager. Somit ist ein nachträgliches Upgraden problemlos möglich. Zu beachten gilt es jedoch, dass sich Kettenblätter sowie Kette eines 12-fach Antriebs von Ketten mit 11 Speed, 10 Speed etc. unterscheiden. Um Platz für die zusätzlichen Gänge zu bekommen, musste die Kette schmäler gestaltet werden. Dadurch verändert sich der Anschliff sowie auch die Breite der Kettenblätter. Ein Mischen der einzelnen "Speeds" ist nicht möglich.

  • 12 x Optimiert
  • +/- 1,5 % Genauigkeit
  • Akkulaufzeit von bis zu 300 Stunden
  • In 160 mm, 170 mm, 175 mm erhältlich 
  • 148 mm Q-Faktor

Neu ist der integrierte Leistungsmesser der RC-R9200-P Kurbel. Der wasserdichte Watt-Messer ist auf beiden Kurbelarmen verbaut. Diese beiden Sensoren überzeugen mit einer Genauigkeit von +/- 1,5 % und kommunizieren wie gewohnt über Bluetooth und ANT+ Technologie mit z. B. einer GARMIN oder WAHOO Head Unit. Shimano spricht von einer Akkulaufzeit von bis zu 300 Einsatz-Stunden.
Alle Kurbeln der R9200 und R8100 Gruppe sind in der Länge 160 mm, 170 mm und 175 mm mit einem Q-Faktor von 148 mm erhältlich

 

  

 
Andi Nitsche
Alter: 30 Jahre
Größe: 1,76 m
Gewicht: 66 kg
Fährt: Enduro, E-Bike, Rennrad, Gravel & Zwift
Fahrstil: Schnell, technische Schwächen werden mit Einsatz kompensiert
Lieblings-Trail: Nauders/Reschen

Andi fährt seit seiner Jugend Mountainbike. In den frühen Jahren hat man ihn vornehmlich am XC Bike angetroffen. Hier wurde wohl auch die Vorliebe für Type 2 Spaß entwickelt. Um 2012 wurde das XC Bike gegen ein Enduro Bike getauscht. Seither dreht sich alles nur noch um Fullsuspension und Downhill. Andi ist ein Tech-Geek und liebt es die Compression Klicks seiner Gabel auswendig zu lernen. Die Vorliebe für seltsame Dinge zieht sich durch sein ganzes Leben. So wird auch mal mit dem Rennrad in 12 Stunden vom Chiemsee an den Gardasee gefahren.