Für das Modelljahr 2022 stellt der E-Bike Motoren und Antriebstechnik Hersteller Bosch ein innovatives Konzept für alternative Mobilität vor. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Integration von modernsten Technologien in den E Bike Alltag. Die Integration von Smart Systemen ist jedoch nicht als unnötige Spielerei für „Tech-Nerds“ zu sehen. Der Grundgedanke besteht darin, einen besseren Service für alle zu liefern!
Was gibt es neues von Bosch?
Erinnert sich noch jemand an die ersten E-Bikes und E Mountainbikes? Diese doch etwas seltsam anmutenden Fahrräder mit einem Akku auf dem Unterrohr? Einer großen schwarzen Kiste am Tretlager, die der Motor war? Furchtbar schwer, primitiv aufgebaut und trotzdem eine Offenbarung! An diese Dinosaurier von E-Bike erinnern sich die meisten wohl auch nicht mehr. Zurecht haben moderne E Fahrräder so gar nichts mehr mit ihren Vorfahren gemeinsam. Allen voran hat die neue Garde EBikes dies der ständigen Entwicklung von Bosch zu verdanken. Dank innovativer Verbesserungen und Optimierungen der Akkus, Motoren, Ladegeräten und Remote-Steuerungen ergeben sich auch neue Möglichkeiten für Rahmenhersteller. CUBE und Bosch sind seit Anbeginn der E-Mountaibike und E-Trekking Tage eine Symbiose eingegangen. Durch die enge Zusammenarbeit integrieren sich Antriebseinheit und Akku harmonisch in das Fahrrad. Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt, ohne das ein Bauteil zu Last des anderen bevorzugt wird. Somit sind die Tage, an denen ein E-Mountainbike eine etwas eingeschränkte Geometrie sowie Kinematik gegenüber seiner motorlosen Geschwistern vorweisen musste, längst vorbei.
Das Modelljahr 2022 steht bei Bosch im Zeichen der smart Systeme. Unter smart Systemen versteht Bosch die Integration von moderner Kommunikationstechnik. Dies dient dazu, dass die einzelnen Komponenten kabellos miteinander Kommunizieren können. Eine vollständige Anbindung und Ansteuerung durch ein Bluetooth-fähiges Smartphone ist so problemlos möglich. Hierzu hat Bosch die eBike Flow App entwickelt.
eBike Flow App
Die eBike Flow App ermöglich sowohl iOS wie auch Android Nutzern die Kommunikation zwischen smart System, fähigen Komponenten und dem eigenen Smartphone. Ein kabelloser Austausch zwischen den einzelnen Geräten sorgt also dafür, dass du immer „Up To Date“ bist. Über die Smartphone-Schnittstelle lässt sich zum Beispiel die letzte Ausfahrt mit Freunden teilen. Informationen über die zurückgelegten Kilometer und Höhenmeter erfassen. Der nächste Service Intervall ablesen oder mit den persönlichen Lieblings-Apps verbinden.
Apps gab es im Hause Bosch jedoch auch schon mit der Einführung des Nyon E-Bike Displays. Was jedoch die neue eBike Flow Smartphone-App gegenüber dem Vorgänger kann, ist die Individualisierung der Fahr-Paramenter. Über die eBike Flow App kann der FahrerInn individuell Einfluss auf die Steuerung des Motors nehmen. So lassen sich Dynamik, Unterstützung, maximale Geschwindigkeit oder auch das Drehmoment auf die eigen Vorlieben abstimmen. Das Beste ist jedoch, diese Feinabstimmung lässt sich in allen Modi (Eco, Besonders das Anpassen der Dynamik ist im E-MTB Alltag ein sehr sinnvolles Feature, das in der Vergangenheit etwas zu wünschen übrig lies. Besonders bei nassen Bedingungen im Steilen und auch verblockten Gelände wirkt sich eine hohe Dynamik beim Anfahren negativ aus. Das Hinterrad dreht durch, es mangelt an Traktion, dass Anfahren in technisch anspruchsvollem Gelände wird so zur Herausforderung auch für den erfahrensten E Biker. Abhilfe kann ab sofort schnell geschaffen werden. Smartphone raus, Dynamik anpassen, evtl. das Drehmoment auf 85 nM erhöhen und schon klettert man auch den steilsten Berg in den widrigsten Bedingungen hoch.
Performance Line CX
Beginnen wir mit dem Herzstück eines jeden E-Mountainbike und E-Bikes, dem Motor. Auch hier hat Bosch den bewährten Performance Line CX mit 85 nm genommen. Grundsätzlich bleibt der Performance Line CX identisch. Die Leistungsdaten sind vergleichbar mit denen aus dem Modelljahr 2021. Jedoch wurde der neusten Generation Bosch Performance Line CX auch die „smart System“ Integration eingepflanzt. Diese bringt vor allem für zukünftige Anwendungen eine leistungsvolle Schnittstelle.
Abgesehen von den smart Systemen bleibt der alte Bekannte. Der Performance CX weiß durch sportliches, trotzdem sparsames Fahrverhalten zu überzeugen. Besonders durch den neuen Tour+ Modus stehen die beiden Aspekte Sportlichkeit und Sparsamkeit nicht mehr im Kontrast. Kraftvoller Anzug und lange Laufleistung sorgen für ein Maximum am Fahrspaß!
PowerTube 750
Ein wahrer Quantensprung ist Bosch im Modelljahr 2022 jedoch mit dem neuen PowerTube 750 gelungen. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen 750 Wh Inntube Akku. Dieser liefert somit amtliche 125 Wh mehr als der Vorgänger. Das mehr an Kapazität benötigt doch auch seinen Platz. Somit mussten die IngenieureInnen bei CUBE an einigen Stellschrauben drehen, um den 750 Wh Monster ausreichend Platz im Unterrohr zu schaffen. Hierfür wurden alle Rahmen der Modelle-Serie TM, SL, SLT und Actionteam überarbeitet. Diese grundlegenden Veränderungen spiegeln sich vor allem im Bereich Geometrie und Kinematik wieder. Somit finden sich 750 Wh PowerTube im Modelljahr 2022 in allen Stereo Hybrid TM, SL, Actionteam und SLT ab der Rahmengröße Medium wieder. Der Schritt zwischen 625 Wh und 750 Wh Akkus abhängig von der der Rahmengröße wurde gezielt von CUBE in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelt. Ein größerer Akku wie der PowerTube 750 bringt im Vergleich zum PowerTube 625 einige Gramm mehr auf die Waage. Selbstverständlich benötigt es mehr Energie, ein erhöhtes Systemgewicht (= FahrerInn + Fahrrad + Ausrüstung) zu bewegen. Aus diesem Grund bringt der schwerere PowerTube 750 mit 750 Wh Leistung vor allem Vorteile für Personen ab Rahmengröße Medium. Sind Personen, die auf Rahmengröße XS und S zurückgreifen, vermehrt leichter, können sie nicht zwingend von 125 extra Wattstunden profitieren. Vielmehr kann dies sogar zum Nachteil für leichte FahrerInnen werden. Denn schlussendlich will das Mehrgewicht auf dem Trail oder der Tour erst mal bewegt werden.
4A Charger
Um den erhöhten Energiebedarf des PowerTube 750 gerecht zu werden, stellt Bosch den 4A Charger für das Modelljahr 2022 vor. Der 4A Charger lädt schnell und überzeugt doch eine kompakte Bauform. Besonders für unterwegs und auf Reisen ist das Bosch 4A Charger Ladegerät perfekt geeignet. In nur 6 Stunden ist der Bosch PowerTube 750 komplett geladen. 50 % Ladezustand schafft das 4A Ladegerät in etwas mehr als zwei Stunden. Somit eignet sich der 4A Charger perfekt, um bei einer verdienten Rast die eignen Akkus sowie die des E Bikes zu laden.
Jedoch sollten Akkus auch zwingend vor einer Überladung geschützt werden. Geschieht dies nicht, kann der Akku irreparabel zerstört werden oder noch schlimmer explodieren und/oder zu brennen beginnen. Um diesen „Worst Case“ auf jeden Fall zu vermeiden, schaltet sich das Ladegerät nach dem Erreichen der Zielspannung automatisch ab und lädt den Bosch PowerTube 750 nicht weiter.
Kiox 300
Auch beim Kiox 300 ist Bosch den Weg des smarten Systems gegangen. Der robuste und intelligente Bordcomputer ist ein treuer Begleiter auf sportlichen Touren. Über die kabellose Schnittstelle lassen sich permanent Daten übertragen. Somit bleibt der Bosch Kiox 300 immer auf dem neusten Stand.
Aber was zeichnet ein gutes E-Bike Display denn wirklich aus? Es muss funktionieren. Immer überall und egal wann. Und genau das tut das kompakte Kiox 300 egal ob bei Tag und auch Nacht. Das gut ablesbare Farbdisplay gibt alle wichtigen Informationen übersichtlich und intuitiv preis. Die Bedienung ist simpel und wird durch Animationen und Bilder visuell unterstützt. Das Kiox 300 ist Spritzwasser und Staub resistent. Kompakt und handlich lässt sich das Display individuell am Lenker montieren.So entspricht dein E Bike genau deinen Vorstellungen.
Ist dir schon mal bei einer langen Tour der Akku ausgegangen, weil du den falschen Modus gewählt hast? Dies gehört mit dem Kiox 300 der Vergangenheit an. Um besser einschätzen zu können, mit welchem Fahrmodus das Ziel am einfachsten erreicht werden kann, zeigt Kiox 300 die verbleibende Reichweite für alle Fahrmodi übersichtlich an.
Und willst du doch einfach mal nur E Biken? Ohne Reichweite? Ohne smart System? Ohne Geschwindigkeit? Einfach du und dein E Fahrrad? Dann kannst du dank der Plug and Play Lösung dein Kiox 300 einfach entfernen und das LED Remote als „Standalone“ Einheit nutzen.
LED Remote
Das LED Remote zielt nicht nur auf die Puristen unter den E Mountainbike und E Bike FahrerInnen ab. Viel mehr ist es die neue smarte Steuereinheit am Lenker. Für weniger Ablenkung und mehr Sicherheit sorgt die intuitive Bedienung. Alle wichtigen Infos können dank der LED Remote einfach und schnell erfasst werden. Die LEDs sind auch bei Sonneneinstrahlung sehr gut erkennbar, zudem passt sich die Helligkeit der Anzeige flexibel an das Umgebungslicht an. Somit bleibt die Lesbarkeit auch bei wechselnden Lichtverhältnissen bestehen. Besonders bei Fahrten in den frühen Morgenstunden, bei Dämmerung oder z. B. Tunneldurchfahrten ist die Auto-Dimm-Funktion Gold wert. Der ausgewählte Fahrmodus wird unmissverständlich über die jeweilige Farbe der LED´s angezeigt.
Die Hauptaufgabe eines Bedien-Teil ist jedoch, eine einfache Steuerung der Fahrmodis. Das LED Remote bringt keine Quantensprünge in Punkto Funktion. Nach wie vor werden die einzelnen Modi mit dem Daumenschalter bedient. Neu ist jedoch die smarte Schiebehilfe. Besonders beim E-Mountainbiken auf unwegsamen Gelände ist irgendwann das Ende erreicht. Da kommt der Walk Assist dann ins Spiel. Taste drücken, E-Bike bewegen und die Unterstützung schaltet sich zu. Die LED Remote dient dabei gleichzeitig als „Anleitung“ und erleichtert dem/der E-BikerInn somit die Bedienung.
So weit alles alte Bekannte? Das LED Remote hat jedoch einen „Selling Point“, der vor allem Puristen oder Fahrer im groben Gelände anspricht. Durch die einfache „Plug and Play“ Lösung kann das Kiox 300 entfernt werden. Das E-Bike wird dann ausschließlich über das LED Remote gesteuert. Der Funktionsumfang ist selbstverständlich durch das fehlende Display etwas eingeschränkt. Fahrdaten wie Kilometer, Geschwindigkeit etc. können ohne Kiox 300 nicht mehr angezeigt werden. Die elementaren Funktionen (Fahrmodi, Walk Assist etc.) sitzen jedoch im LED Remote und können auch ohne Kiox bedient werden.
Wenn's also mal bisschen weniger sein darf und du dich nur auf den Trail konzentrieren willst!
BES2 vs. BES3
Die Abkürzungen BES stehen für Bosch Electric System und beschreiben die Generation der verwendeten Stecker-Architektur. Alle 750 Wh Akkus stützen sich weiterhin auf den bewährten Bosch Performance Line CX mit 85 Nm. Drehmoment. Jedoch werden erstmalig kleinere und kompaktere Stecker verbaut. Die sogenannte BES3 Architektur. Dies sorgt für mehr Platz an und um den Motor sowie ein einfacheres Verlegen der Kabel. Soll z. B. ein anderes Display im Nachhinein verbaut werden, spart dies immens viel Arbeitszeit. Jedoch ist BES3 nicht mit BES2 kompatibel. Das Nachrüsten von einem 625 Wh auf einen 750 Wh Akku ist somit nicht nur aufgrund des fehlenden Platzes im Unterrohr unmöglich, sondern auch der Inkompatibilität der Stecker geschuldet
Noch Fragen?
Sind Bosch E-Bike Komponenten des Modelljahres 2021 und älter mit dem neuen smart System kompatibel?
Die vorgegangene Systemgeneration BES2 läuft weiter und ist nach wie vor technisch auf einem brandaktuellen Stand. Jedoch ist das smart System nur mit der Baureihe der BES3 Architektur kompatibel. Eine nachträgliche Kombination von z. B. einem BES3 smart System LED Remote mit einem BES2 Performance Line CX ist nicht möglich.
Kann ich einen PowerTube750 nachrüsten?
Nein, dies ist leider nicht möglich. Der Bosch PowerTube 750 wurde für das Bosch smart System mit BES3 Architektur entwickelt. Neben der Inkompatibilität der Stecker und der Systemgenerationen benötigt ein PowerTube 750 mehr Platz im Unterrohr als z. B. ein 625 Wh oder 500 Wh Akku. Im BES3 können smart System Akkus der gleichen Kapazität und gleichen Generation natürlich ausgetauscht oder ersetzt werden.
Kann ich einen PowerTube750 mit einem alten Ladegerät laden?
Auch hier sind smart System Komponenten nur untereinander kompatibel. Der neue Bosch smart System 4A Charger wurde speziell für den Bosch smart System PowerTube 750 entwickelt. Mit dem smart System 4A Charger können nur PowerTube 750 Akkus geladen werden.
Alte Ladegeräte dürfen nicht zum Laden des PowerTube 750 verwendet werden. Selbiges gilt für Akkus der BES2 Baureihe. Der Bosch smart System 4A Charger darf nicht zum Laden von Akkus vorgegangener nicht smart System fähiger Akkus wie z. B. Bosch PowerTube 625 verwendet werden.
Was kann das LED Remote besser als das bekannte Remote?
Das LED Remote ist Bestandteil des Bosch smart System. Auch hier ist das LED Remote nur unter BES3 Komponenten kompatibel. Eine rückwärtige Kompatibilität ist nicht möglich. Erst mal wird es mit dem LED Remote möglich sein, ein E-Bike oder E-Mountainbike ohne Display zu nutzen.
Gibt es einen neuen Motor?
Ja, es gibt einen neuen Motor! Dieser hat identische Leistungsdaten wie der Vorgänger der Performance Line CX. Jedoch stützt sich die Bosch Drive Unit mit smart System auf die neue BES3 Schnittstelle. Die Motoren der aktuellen Baureihe (BES2) sind mit anderen Steckern und Verbindungen ausgestattet. Wie auch hier ist eine nach unten gerichtete Kompatibilität nicht möglich. Der neue Bosch Performance Line CX smart System ist nur mit smart System Komponenten kompatibel.
Welche Displays sind mit dem neuen smart System kompatibel?
Bis jetzt ist nur das Kiox 300 mit den neuen smart System Komponenten kompatibel. Das Kiox 300 besitzt ähnliche Leistungsdaten wie das Kiox. Jedoch ist das neue smart Display etwas größer.
Andi fährt seit seiner Jugend Mountainbike. In den frühen Jahren hat man ihn vornehmlich am XC Bike angetroffen. Hier wurde wohl auch die Vorliebe für Type 2 Spaß entwickelt. Um 2012 wurde das XC Bike gegen ein Enduro Bike getauscht. Seither dreht sich alles nur noch um Fullsuspension und Downhill. Andi ist ein Tech-Geek und liebt es die Compression Klicks seiner Gabel auswendig zu lernen. Die Vorliebe für seltsame Dinge zieht sich durch sein ganzes Leben. So wird auch mal mit dem Rennrad in 12 Stunden vom Chiemsee an den Gardasee gefahren.